28. Januar 2019
Am 09. November war der 25. Jahrestag des deutschen Mauerfalls. Passend dazu möchten wir einen Artikel aus unserem Unternehmensmagazin Volume 01 aufgreifen und in unserem Newsroom veröffentlichen.
Seinen 100. Geburtstag feiert das alte Leipziger Messegelände im letzten Jahr. Über Jahrzehnte hinweg öffnete das riesige Areal im Frühjahr und im Herbst seine Pforten, um dann für einige Tage der Nabel der Ost-West-Wirtschaftswelt zu sein. Norbert Beckers, Leo Spoden und Matthias Mainz erlebten das alte Leipziger Messegelände im Schatten des Völkerschlachtdenkmals noch in voller Pracht. Mehrfach reiste das Trio in den 1980er Jahren für Walbert-Schmitz nach Leipzig, wo sich westdeutsche Firmen bei der Frühjahrs- und Herbstmesse präsentierten.
Dass die Besuche der drei Herren nicht immer problemlos verliefen, versteht sich von selbst. Schließlich fuhren sie nicht nur in ein anderes Land. „Das war eine ganz andere Welt”, beginnt Beckers seine Geschichten gerne, „und diese wartete am Grenzübergang Herleshausen”. In stundenlang dauernden Fahrzeugkontrollen wurden bis auf die letzte Schraube alle mitgebrachten Materialien aufgelistet. Bei der Rückreise musste sich alles wieder im Wagen befinden.
Andere Welt auch in Leipzig selbst: Die Ausweise blieben während der Messe bei den Behörden. Das Messegelände wurde permanent überwacht. Die etwas anderen Rahmenbedingungen erforderten von den Messebauunternehmen einige Mehrleistungen in Sachen Planung. „Es gab nicht die Möglichkeit, fehlendes Material im Baumarkt zu besorgen oder aus dem heimischen Betrieb anzufordern. Darum galt: Lieber mehr einpacken als hinterher ein Problem bekommen”, berichtet Spoden. Fehlte trotzdem etwas, blieb nur noch der kurze Dienstweg. Zusammengeschweißt durch die Materialknappheit entwickelte sich unter den Messebauunternehmen eine ganz besondere Art des Zusammenhalts.
Jenseits aller offiziellen Arbeitszeiten und Messehallen stellte das Trio schnell fest, dass ihre Nachbarn hinter dem Eisernen Vorhang, sehr hilfsbereite und erfinderische Menschen waren. Alles konnte spontan organisiert werden: von preisgünstigen Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zu Taxifahrten im privaten Lada. Spoden schwärmt immer noch vom Organisations- und Improvisationstalent der Leipziger und alle stimmen überein: „Die Einsätze in der DDR waren in mancherlei Hinsicht wirklich außergewöhnliche Erlebnisse.”
Wenn Mitarbeiter von Walbert-Schmitz heute zu Messen nach Leipzig fahren, finden sie kaum mehr Spuren der alten Zeiten und Geschichten. Der Grenzübergang in Herleshausen ist ebenso Vergangenheit wie die Rund-um-die-Uhr-Überwachung. Und nach 560 Autobahnkilometern von Aachen in Richtung Sachsen steuern die Fahrzeuge die neue Leipziger Messe an, am anderen Ende der Stadt.
Den ausführlichen Artikel können Sie in unserem Unternehmensmagazin W.DO Volume 01 finden.